Neuer dualer Studiengang Augenoptik/Optische Gerätetechnik

Pressemitteilung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg

Staatssekretär Gorholt, FH-Präsidentin Wieneke-Toutaoui und der Optiker-Innung-Geschäftsführer Koltermann unterzeichnen Zielvereinbarung

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Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt, Burg­hilde Wieneke-Toutaoui, Präsidentin der Fachhochschule Brandenburg, und Christoph Koltermann, Geschäftsführer der Augenoptiker- und Optometristen-Innung des Landes Brandenburg, unterzeichneten heute in Rathenow (Landkreis Havelland) die Zielvereinbarung für den neuen dualen Studiengang Augenoptik / Optische Gerätetechnik.

 

Wissenschaftsstaatssekretär Martin Gorholt betont die Bedeutung dualer Studienangebote für die Zukunftsfähigkeit des Landes. „Die sich wandelnden Anforderungen auf den globalen Märkten und die wachsende Spezialisierung von Wissensbeständen haben Auswirkungen auf die erforderlichen Kompetenzen in allen Berufsbildern. Das erfordert neue Antworten auch bei der Ausbildung. Mit dem weiteren Ausbau dualer Studienangebote wollen wir die Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft und der Hochschulen stärken, zusätzliche Studierende gewinnen und zur Fachkräftesicherung beitragen. Dabei fangen wir nicht bei null an: Wir haben an allen Hochschulen des Landes bereits duale Studienangebote, wie etwa die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde mit ihrem Studiengang Holztechnik, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg mit dem Studienfach Pflegewissenschaften und die Technische Hochschule Wildau mit ihrem Angebot in der Automatisierungstechnik“, so Gorholt. „Darauf bauen wir mit dem neuen Studiengang Augenoptik in Kooperation mit der Augenoptiker- und Optometristen-Innung des Landes und der Fachhochschule Brandenburg auf, weitere Studienangebote folgen. Parallel dazu werden wir im kommenden Jahr Regionalforen veranstalten, um mit unseren Partnern vor Ort neue langfristige Bedarfe zu diskutieren. Auf dieser Grundlage, den Erfahrungen anderer Länder und den Empfehlungen von Wissenschafts- und Landeshochschulrat werden wir dann gemeinsam mit den Hochschulen ein Gesamtkonzept erarbeiten. Für die Einrichtung einer Geschäftsstelle für das Duale Studium im Land Brandenburg und für die Entwicklung neuer dualer Studienangebote an den brandenburgischen Hochschulen stellen wir in diesem Jahr zusätzlich 600.000 Euro und ab 2016 jeweils eine Million Euro jährlich bis zum Ende der Legislaturperiode zur Verfügung.“

 

Burg­hilde Wieneke-Toutaoui, Präsidentin der Fachhochschule Brandenburg:„Wissenschaftliche Qualifikation und frühzeitige Praxiserfahrung, niedrige Abbrecherquoten und hohe Übernahmechancen machen das duale Studium sowohl für Studierende als auch für Hochschulen attraktiv. Ich halte duale Studienformate für ein interessantes Angebot insbesondere für junge Menschen, die den Bezug zu einem Unternehmen suchen und gern in der Region bleiben möchten. Auch wenn der heute vorgestellte Studiengang Augenoptik/Optische Gerätetechnik nicht ganz dem klassischen dualen Konzept entspricht, so sehen wir als Hochschule hier gute Chancen für eine innovative, interessante Berufstätigkeit in der Region Brandenburg und Berlin.“

 

Christoph Koltermann, Geschäftsführer der Augenoptiker- und Optometristen-Innung: Gut ausgebildete Fachkräfte sind das wichtigste Kapital eines Betriebes. Mit dem dualen Studium haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Nachwuchs passgenau auszubilden und kluge Köpfe frühzeitig an sich zu binden. Gerade hier liegt auch das große Potenzial dieses neuen Bildungsangebots. Durch die Verzahnung der technischen Themenfelder mit denen der Augenoptik/Optometrie reagieren wir zum einen auf den immer schneller fortschreitenden Wandel der Tätigkeitsfelder eines Augenoptikers und den daraus folgenden Erwartungen an die Absolventinnen und Absolventen seitens der Wirtschaft – zum anderen sorgen wir gleichzeitig dafür, dass künftigen Veränderungen durch eine kurzfristige Anpassung der Lehrinhalte begegnet werden kann.“

 

Der neue Studiengang wird zum Wintersemester 2016/17 die ersten Studierenden aufnehmen. Das Studium wird in Rathenow und in Brandenburg an der Havel durchgeführt und ermöglicht Absolventen einer Augenoptiker-Ausbildung sowie Abiturienten, sich für die Entwicklung und die Fertigung von medizinoptischen Geräten zu qualifizieren. Sie können nach sieben Semestern den Fortbildungsabschluss „Optometrist/in“, den Meisterbrief und den Bachelor of Engineering erwerben. Berufliche Einsatzmöglichkeiten gibt es im Augenoptikfachgeschäft, in der medizinischen Augenversorgung und in der augenoptischen Industrie.

 

Die Fachkräftesicherung ist ein Schwerpunktthema der Landesregierung. Um den Fachkräftebedarf auch in Zukunft effektiv zu sichern, zusätzliche Studierende zu gewinnen und die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft zu stärken, sollen die derzeit
16 dualen Studienangebote im Land Brandenburg weiter ausgebaut werden. Dazu gab es im Juli eine erste Tagung an der Technischen Hochschule Wildau (Dahme-Spreewald). Unter dem Motto „Dual studiert – Erfolg in der Region“ diskutierten Vertreter von Hochschulen, Unternehmen, Berufsbildungseinrichtungen, Kammern, den Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg und weiteren Akteuren über duale Studienangebote und ihren Ausbau in Brandenburg.

 

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