Interview mit Daniela Schädel, verantwortlich für die Kursorganisation und das Wissenschaftliche Lektorat bei der Laseraplikon GmbH

„Wir sind ein wissenschaftlicher und technischer Dienstleister rund ums Laserlicht.” – Daniela Schädel im optiMST-Interview über die Aufgaben und Geschäftsfelder der neugegründeten Laseraplikon GmbH.

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Laseraplikon GmbH: Laserbedienung

INTERVIEW

optiMST: Frau Schädel, Sie sind bei der Neugründung Laseraplikon GmbH zuständig für die Kursorganisation und das Wissenschaftliche Lektorat. Wie ist das Unternehmen entstanden und in welchen Geschäftsfeldern sind Sie tätig?

Die Laseraplikon GmbH wurde 2017 neu gegründet und versteht sich als wissenschaftlicher und technischer Dienstleister rund ums Laserlicht. Ihr Gründungszweck knüpft unmittelbar an die über lange Jahre an der renommierten Laser- und Medizin-Technologie GmbH, Berlin (LMTB) gesammelten Erfahrungen auf den Gebieten der Biomedizinischen Optik und Angewandten Lasertechnik an, die wir auch nach der Schließung der LMTB erhalten und weitertragen wollen.

Wir sind in vier Geschäftsfeldern aktiv: Laserkurse, Wissenschaftliches Lektorat, Lasertechnik und Projekte. Unser Hauptschwerpunkt liegt derzeit auf den Laserkursen, mit denen wir vor allem Anwender von medizinischen Lasern, aber auch von Laborlasern im wissenschaftlichen Bereich, und Laserschutzbeauftragte ansprechen.

optiMST: Welche Art von Kursen bieten Sie an, was ist das Besondere daran und wer sind die Hauptzielgruppen?

Ein sehr wichtiger Kurs ist unser 3-tägiger „Berliner Laserkurs – Lasermedizin von A-Z” in Kooperation mit dem Zentrum Lasermedizin der Evangelischen Elisabeth Klinik, der nicht nur die behördlich geforderte Sachkunde im Umgang mit Lasern vermittelt, sondern auch medizinische Fachkunde zur klinischen Anwendung. Diese Praxisnähe macht diesen Laserkurs einzigartig in Deutschland.

Dazu bieten wir weitere Dental-Laserkurse und Kurse für Anwender von Medizin- und Laborlasern an, die wir zusammen mit renommierten Referenten gestalten. Unsere Zielgruppen sind neben Medizinern, Zahnärzten und medizinischem bzw. Operations-Personal auch andere Anwender von Medizin- und Laborlasern, Wissenschaftler, Medizinphysiker und -techniker oder Vertreiber von Lasern.

Im Bereich der medizinischen Kurse möchten wir zusammen mit unseren Partnern zukünftig noch speziellere Themenschwerpunkte setzen. Beispiele sind hier die Ästhetische Medizin, die Urologie und die Photodynamische Therapie, alles typische Anwendungsfelder der Lasermedizin. Auch Kurse für die Augenheilkunde wurden bereits angefragt. Im Bereich der universitären Ausbildung gibt es zudem Ideen, eine Summerschool anzubieten.

Alle unsere Kurse sind sowohl für Neuanwender als auch zur Auffrischung für bereits bestellte Laserschutzbeauftragte geeignet und entsprechen den neuesten gesetzlichen Anforderungen der „Arbeitsschutzverordnung zu künstlicher optischer Strahlung – OStrV” und den daraus abgeleiteten Technischen Regeln (TROS) „Laserstrahlung”. Zudem wurde uns erst kürzlich von der zuständigen Behörde bescheinigt, dass unsere Laserkurse „geeignet sind, ordnungsgemäß auf einen Beruf vorzubereiten bzw. die beruflichen Tätigkeiten zu fördern”.

optiMST: Wie entwickeln sich die Rahmenbedingungen bei Laseranwendungen und welche Auswirkung wird das für Sie haben?

Wir rechnen damit, dass sich die rechtlichen Rahmenbedingungen im nächsten Jahr ändern und die Anforderungen an Personen, die Laseranwendungen durchführen, erhöht werden. Damit wird auch der Bedarf an einer regelmäßigen Kursteilnahme steigen.

Hinsichtlich eines verbesserten Patientenschutzes regelt künftig das Gesetz zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSG) den Betrieb von Anlagen, die nichtionisierende Strahlung aussenden können. Im medizinischen Bereich dürfen solche Anlagen, deren Strahlungsintensität bestimmte anwendungsbezogene Werte überschreiten, nur noch betrieben werden, wenn eine berechtigte Person hierfür eine rechtfertigende Indikation gestellt hat. Entsprechende Grenzwerte sowie Regelungen hinsichtlich der Frage, welche Anforderungen an die Fachkunde der berechtigten Person und eine adäquate Ausbildung zu stellen sind, werden derzeit in einer entsprechenden Rechtsverordnung festgelegt. An deren Erarbeitung ist eine eigens gegründete Arbeitsgruppe „Optische Strahlung” der Strahlenschutzkommission beteiligt.

optiMST: Welche Angebote haben Sie in Ihren anderen Geschäftsfeldern?

Im Bereich Wissenschaftliches Lektorat bieten wir Unterstützung bei der Erarbeitung und inhaltlichen Gestaltung von Texten und wissenschaftlichen Publikationen, insbesondere in den Themenfeldern der medizinischen und technischen Laseranwendungen, der Biomedizinischen Technik, Photonik und Biophotonik. Hier profitieren wir von langjährigen Erfahrungen im Lektorat wissenschaftlicher Zeitschriften wie der „Medical Laser Application” und „Photonics & Lasers in Medicine” – gemeinsam herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin (DGLM e. V.) und der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Laserchirurgie.

Bei der Lasertechnik bieten wir die Laserbeschriftung, Laserkennzeichnung und Lasermarkierung von Werkstücken und Baugruppen gemäß Kundenspezifikation an. Ebenso können Werkzeuge sowie Mess- und Prüfmittel nach Kundenvorgaben gekennzeichnet bzw. markiert werden. Hier sprechen wir vor allem kleine und mittlere Unternehmen an, die selbst die Investition für einen kostenintensiven Laser scheuen und an ressourcenschonenden Sharing-Modellen interessiert sind.

Momentan noch Zukunftsmusik, aber ein besonderes Anliegen von uns, ist die Verfolgung eigener Projekte. Aktuell verfolgen wir gerade eine Projektidee auf dem Gebiet der Rehabilitationsmedizin.

optiMST: Wie schätzen Sie den Standort Berlin ein und welche Kooperationen würden Sie sich wünschen?

Wir kennen und schätzen den Standort Berlin sehr und sind hier zu Hause. Wir haben ein gutes Netzwerk in der Berliner Branche. Es gibt hier sehr viele Universitäten und Forschungseinrichtungen, zu denen wir immer Kooperationsmöglichkeiten suchen.

Anfang des kommenden Jahres werden wir ein Büro auf dem WISTA-Gelände in Adlershof eröffnen, um an diesem wichtigen Standort in Berlin näher an Kunden und Partnern dran zu sein.

Das Interview führte Markus Wabersky

VITA

Daniela Schädel ist Diplom-Ingenieurin für Biomedizinische Technik und war über 20 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der LMTB auf den Gebieten der Dosimetrie nichtionisierender Strahlung, der Tumortherapie und der Telemedizin (Telekolposkopie) tätig. Von 2008 bis 2016 betreute sie als Assistant Editor die Fachzeitschriften „Medical Laser Application” und „Photonics & Lasers in Medicine”.

KONTAKT

Laseraplikon GmbH
Blockdammweg 49-57
10318 Berlin
Tel.: 030/233 88 186
E-Mail: info@laseraplikon.de
Web: www.laseraplikon.de und www.laserkurse.de