Forschung an den Grenzen der Materialien

Pressemitteilung vom 04.06.2018

Wiedereröffnung des Labors für&nbspMolekularstrahlepitaxie am IHP

Frankfurt (Oder). Die Anlage für Molekularstrahlepitaxie am Frankfurter IHP – Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik ist nach einem dreiviertel Jahr Umbau wieder zugänglich. Aus Anlass der Wiedereröffnung fand am Institut eine Fachtagung statt, deren Höhepunkt: die Besichtigung des umgebauten Labors. Neben den Fachbesuchern kamen Wegbegleiter und Ehemalige, um die in Deutschland einzigartige Anlage zu besichtigen.

Für die Grundlagenforschung am IHP ist Molekularstrahlepitaxie, englisch: Molecular Beam Epitaxy, kurz MBE, nicht wegzudenken. Das physikalische Verfahren der Gasphasenabscheidung ermöglicht es, Schichten im atomaren Bereich wachsen zu lassen. „Durch unser MBE-Labor, der einzigartigen Anlage mit den fünf Reaktoren, haben wir herausragende Bedingungen für die Grundlagenforschung“, erklärt der Laborverantwortliche, Dr. Gunther Lippert. So ist es auch in den kommenden Jahren weiter möglich, durch die Materialforschung Vorschläge zu erarbeiten, die in die Entwicklung von Technologien einfließen sollen, beispielsweise für die Photonik oder superschnelle Transistoren. 

Unter Vakuum können unterschiedliche Stoffklassen aufgewachsen werden, darunter Graphen und Metalloxide, Gruppe IV sowie Gruppe III/V Halbleiter des Periodensystems. In der Diagnostikkammer können die frischen Schichten unmittelbar nach dem Wachstum untersucht werden. Eine, die sich besonders gut damit auskennt, ist Viktoria Schlykow. Die IHP-Doktorandin gehörte zu den Rednerinnen der Fachtagung zur Wiedereröffnung. Ihr Thema: Materialentwicklung für photonische Anwendung mit Germanium und Zinn. „Meine Forschung wäre ohne die zahlreichen Möglichkeiten des MBE-Labors, verschiedenartige Materialien miteinander auf Silizium zu kombinieren, nicht möglich“, sagt sie.

Ihre Ergebnisse stellte sie kürzlich auf der internationalen Konferenz ISTDM/ICSI 2018 in Potsdam vor. Auch im japanischen Nagoya war sie schon zu Forschungszwecken. Die Kooperation zwischen der dortigen Universität und dem IHP besteht seit mehreren Jahren. Dr. Noriyuki Taoka, heute renommierter Wissenschaftler an der Nagoya Universität, war selbst schon am IHP für Forschungszwecke zu Gast und nutzte die sehr gute Infrastruktur. Der Einladung zur Fachtagung folgte er daher gern und stellte seine aktuellen Ergebnisse im Bereich der Materialforschung dem geladenen Fachpublikum ebenfalls vor.

src

Im MBE-Labor: IHP-Doktorandin Viktoria Schlykow und Dr. Noriyuki Taoka von der Nagoya Universität Winfried Mausolf

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.