First Sensor mit stabiler Entwicklung im zweiten Quartal 2020

- Moderater Umsatzrückgang in Q2 mit 4,3 Prozent trotz Produktionsschließungen bei vielen Kunden
- Normalisierung für Ende Q3 oder in Q4 erwartet, abhängig von Pandemielage

Die First Sensor-Gruppe erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2020 einen Umsatz in Höhe von 76,9 Mio. Euro (VJ: 81,3 Mio. Euro). Der Rückgang um 5,3 Prozent fiel angesichts der Corona-bedingten Rahmenbedingungen vergleichsweise mild aus. Im zweiten Quartal wurden Umsätze in Höhe von 38,1 Mio. Euro erzielt nach 39,9 Mio. Euro im Vorjahr. In diesem Zeitraum, in dem besonders im deutschsprachigen Raum viele Kunden von Produktionsschließungen betroffen waren, betrug der Rückgang somit nur 4,3 Prozent. Das entspricht den an die Pandemie angepassten Erwartungen für den Geschäftsverlauf. Das bereinigte Betriebsergebnis (EBIT) belief sich zur Jahresmitte auf 2,3 Mio. Euro (VJ: 6,8 Mio. Euro). Im zweiten Quartal wurden 1,9 Mio. Euro (VJ: 2,6 Mio. Euro) erzielt, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal bedeutet. Die bereinigte EBIT-Marge beträgt 3,0 Prozent zum Halbjahr (VJ: 8,3 Prozent) und 5,1 Prozent im zweiten Quartal (VJ: 6,5 Prozent). Sie liegt damit ebenfalls im Rahmen der Erwartungen für das Geschäftsjahr.

„Die First Sensor-Gruppe musste sich im ersten Halbjahr 2020 den Herausforderungen durch die Corona-Pandemie stellen. Wie man an unseren Zahlen ablesen kann, ist uns dies trotz der zum Teil massiven Auswirkungen auf unsere Zielmärkte und Lieferketten vergleichsweise gut gelungen“, sagt Marcus Resch, Vorstand der First Sensor AG. „Umsatz und Ergebnis liegen insgesamt im Rahmen der an die Pandemie angepassten Erwartungen für das Geschäftsjahr.“

Zielmärkte

Die Entwicklung in den Zielmärkten zeigt ein heterogenes Bild. Im Zielmarkt Industrial gingen die Umsätze zum Halbjahr um 9,6 Prozent auf 39,4 Mio. Euro zurück (VJ: 43,5 Mio. Euro). Mit 19,1 Mio. Euro im zweiten Quartal gab der Umsatz gegenüber dem Vorjahresquartal (21,4 Mio. Euro) um 10,6 Prozent nach und spiegelt damit die konjunkturellen Rahmenbedingungen wider. Stärker rückläufig entwickelte sich das Geschäft im Zielmarkt Mobility. Hier sank der Umsatz im ersten Halbjahr um 13,9 Prozent auf 16,5 Mio. Euro (VJ: 19,1 Mio. Euro). Auf das zweite Quartal entfielen nur 6,5 Mio. Euro (VJ: 9,7 Mio. Euro) Umsatz, was einem Minus von 33,2 Prozent entspricht. Hier haben sich die Corona-bedingten Produktionsschließungen praktisch aller Automobilhersteller niedergeschlagen. Im Gegensatz dazu konnte der Umsatz im Zielmarkt Medical im ersten Halbjahr 2020 um 13,4 Prozent ausgebaut werden. Er summierte sich auf 21,1 Mio. Euro (VJ: 18,6 Mio. Euro). Der Anstieg resultiert nahezu ausschließlich aus dem zweiten Quartal, wo mit einem Umsatz von 12,6 Mio. Euro (VJ: 8,8 Mio. Euro) ein Wachstum von 42,6 Prozent realisiert wurde. Hier profitierte First Sensor von der Sonderkonjunktur bei den Herstellern von Beatmungsgeräten als Folge der Covid-19 Pandemie.

Auftragseingang und Auftragsbestand

Im zweiten Quartal 2020 ging der Auftragseingang auf 31,7 Mio. Euro zurück (VJ: 35,6 Mio. Euro). Damit ergeben sich für das erste Halbjahr 2020 insgesamt 75,1 Mio. Euro nach 77,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Zur Jahresmitte 2020 resultiert daraus ein Auftragsbestand in Höhe von 91,6 Mio. Euro (VJ: 94,2 Mio. Euro), was einem Minus von 2,7 Prozent entspricht. In Anbetracht der Rahmenbedingungen verfügt First Sensor somit über eine vergleichsweise stabile Auftragslage, was sich in einer leicht verbesserten Book-to-Bill-Ratio von 0,98 widerspiegelt. Erste Anzeichen für eine
Normalisierung der Geschäftslage werden frühestens Ende des dritten Quartals erwartet und hängen stark von der weiteren Entwicklung der Pandemie ab.

Bilanz und Cashflow

Im Verlauf des ersten Halbjahrs 2020 reduzierte sich die Bilanzsumme um 4,7 Prozent auf 171,1 Mio. Euro (31.12.2019: 179,7 Mio. Euro). Zum Stichtag 30.06.2020 reduzierte sich das Eigenkapital der First Sensor-Gruppe um 7,6 Prozent auf 83,1 Mio. Euro (31.12.2019: 89,9 Mio. Euro). Die Eigenkapitalquote veränderte sich als Folge der Bilanzverkürzung nur geringfügig und beträgt 48,6 Prozent nach 50,0 Prozent zum Bilanzstichtag. Wesentliche Veränderungen betrafen die kurzfristigen Vermögenswerte. Hier verzeichneten die Vorräte einen Anstieg um 9,1 Prozent auf 39,0 Mio. Euro (31.12.2019: 35,7 Mio. Euro). Gleichzeitig stiegen die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 26,7 Prozent auf 15,9 Mio. Euro (VJ: 12,5 Mio. Euro). Beides steht in Zusammenhang mit den Einflüssen der Pandemie auf den Geschäftsverlauf. Die genannten Effekte, die niedrigere Profitabilität – obgleich diese im Jahresverlauf durch die ausgeweiteten Maßnahmen zur Kostenreduzierung verbessert werden konnte –, die Zahlung der Dividende sowie Zahlungen in Zusammenhang mit dem Zusammenschluss mit der TE Connectivity Sensors Germany Holding AG hatten wesentlichen Einfluss auf die liquiden Mittel. Diese gingen zum Stichtag auf 17,3 Mio. Euro zurück (VJ: 32,3 Mio. Euro). Das Working Capital beläuft sich zur Jahresmitte 2020 auf 46,0 Mio. Euro (31.12.2019: 38,4 Mio. Euro).
Die genannten Treiber belasteten auch den Cashflow. Deshalb belief sich der operative Cashflow in der ersten Jahreshälfte 2020 auf -6,4 Mio. Euro (VJ: 6,8 Mio. Euro). Der Free-Cashflow ist im Berichtszeitraum mit -10,9 Mio. Euro (VJ: +1,5 Mio. Euro) entsprechend deutlich negativ.

Mitarbeiter

Im ersten Halbjahr 2020 waren in der First Sensor-Gruppe durchschnittlich 871 (VJ: 873) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (FTE – full time equivalent, ohne Berücksichtigung von Kurzarbeit) beschäftigt.

Ausblick

Die Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2020 lag im Rahmen der pandemiebedingt angepassten Erwartungen für den Geschäftsverlauf. „In unseren Zielmärkten waren die Kunden in unterschiedlichem Ausmaß von der Corona-Krise betroffen. Die meisten namhaften Automobilhersteller mussten ihre Produktionen für mehrere Wochen schließen. Kunden aus der Industrie verschoben ihre Abrufe aus den Rahmenverträgen. Auch die Medizintechnikbranche war mehrheitlich stark von der Pandemie betroffen. Einzig Kunden aus Nischenbereichen wie der Beatmung steigerten ihre Nachfrage deutlich“, erläutert Resch. Der Vorstand erwartet, dass sich eine Normalisierung des Geschäftsverlaufs frühestens Ende des dritten Quartals, eher im vierten Quartal zeigen wird.

Obgleich sich der Umsatzrückgang belastend auf die Profitabilität auswirkte, stabilisierte sich diese bereits im zweiten Quartal. Die bereinigte EBITDA-Marge lag mit 12,5 Prozent nur leicht unter dem Vorjahresniveau von 14,4 Prozent. Die bereinigte EBIT-Marge entwickelte sich ebenfalls erwartungsgemäß und erreichte im zweiten Quartal bereits wieder 5,1 Prozent. Der Vorstand beurteilt diese Ausgangslage als gut, um auch die Guidance für das Gesamtjahr mit einer bereinigten EBIT-Marge zwischen 3 und 6 Prozent zu erreichen.

„Das Ausmaß der Auswirkungen der Corona-Pandemie entspricht den Einschätzungen, die das Management der Guidance für das Geschäftsjahr 2020 zugrunde gelegt hatte“, sagt Resch. Das Ziel,
einen Umsatz zwischen 145 und 155 Mio. Euro bei einer bereinigten EBIT-Marge zwischen 3 und 6 Prozent zu erreichen, wird deshalb bestätigt. Die Maßnahmen zur Sicherung der Profitabilität haben sich als effektiv erwiesen und entfalten ihre Wirksamkeit auch noch im dritten Quartal. Damit ist First Sensor gut aufgestellt, um gestärkt aus der Krise hervorzugehen und die mittelfristigen Wachstumsziele weiter zu verfolgen. Der Zusammenschluss mit TE wird dies zusätzlich unterstützen.

Über die First Sensor AG

Gegründet als Technologie-Startup in den frühen 1990er Jahren, ist First Sensor heute ein weltweit tätiges Sensorikunternehmen. Mit unserem Knowhow in Chip Design und Production sowie Microelectronic Packaging entwickeln und fertigen wir Standardsensoren und kundenspezifische Sensorlösungen in den Bereichen Photonics, Pressure und Advanced Electronics für den stetig wachsenden Bedarf in Schlüsselanwendungen für die Zielmärkte Industrial, Medical und Mobility. Mit rund 1.000 Mitarbeitern sind wir an sechs deutschen Standorten vertreten und verfügen darüber hinaus über Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsstandorte in den USA, Kanada, China, den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich, Schweden und Dänemark sowie ein weltweites Partnernetzwerk. Die First Sensor AG ist börsennotiert und seit 1999 im Prime Standard der deutschen Börse in Frankfurt gelistet. Weitere Informationen finden Sie unter www.first-sensor.com.

Pressekontakt:

Carolin Becker
E-Mail: Carolin.Becker@first-sensor.com
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